Eduard Micus
Eduard Micus zählt zu den bedeutenden deutschen Künstlern der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Bereits am Ende seines Studiums bei Willi Baumeister an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart erarbeitete Eduard Micus ein Bildkonzept, das bald zum Inbegriff seiner Kunst werden sollte: Hierbei handelt es sich um eine Bildlösung, die, formal an der Mittelachse getrennt, zwei korrespondierende Bildhälften aufweist. Bei der "Coudrage", wie Eduard Micus diese Bildform selbst nannte, blieb im linken Bildteil stets die monochrome, kontemplative Malerei vorherrschend, während im gegenüberliegenden rechten Bildteil die gestische Handschrift und bald auch die zum Teil das Bildformat sprengenden, reliefartigen Implantierungen aus Pappe oder Holz die Überhand gewannen. In diesem reizvollen Kontrast beider Seiten liegt das ungeheure ästhetische Potenzial der "Coudragen" von Eduard Micus. Die Werke des Künstlers wurden in unzähligen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt, was ihren Rang eindrucksvoll belegt.