Emil Orlik zählt zu den wichtigen Künstlern des ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhunderts. 1870 in Prag geboren und in München künstlerisch ausgebildet, sollte sich Emil Orlik zeitlebens nicht nur der Malerei, sondern auch der Grafik und der Gebrauchsgrafik mit besonderem Eifer widmen: Emil Orlik arbeitete für die Zeitschrift "Die Jugend" und erschuf zahlreiche Exlibris und Einbandentwürfe, daneben resultierte aus seiner Tätigkeit als Porträtist von Schauspielern ein umfängliches, psychologisch durchdrungenes ebenso wie dokumentarisches Konvolut an Bildnissen, das seit etwa 1905 entstand. Maßgeblichen Einfluss auf die künstlerische Handschrift von Emil Orlik nahmen der Spätimpressionismus und der Jugendstil, daneben aber auch eine Japanreise zu Beginn des 20. Jahrhunderts, die zu einer Bildauffassung führte, die eine umfassende Beschäftigung mit dem Ukiyo-e-Holzschnitt erkennen lässt.
Sammlungen wie das Essener Museum Folkwang oder das Museum Georg Schäfer in Schweinfurt besitzen Werke von Emil Orlik, der mit Recht als sensibler Beobachter der Zeit gilt.