1900-1945 > Expressionismus Erich Heckel - Biografie
A.N. (Asta Nielsen). 1919.
Holzschnitt.
Signiert und datiert sowie mit der Signatur des Druckers Fritz Voigt. Aus einer Auflage von 40 Exemplaren. Auf Velin (mit Wasserzeichen). 46,2 x 30 cm (18,1 x 11,8 in). Papier: 61,5 x 49,8 cm (24,2 x 19,6 in).
Gedruckt von Fritz Voigt, Berlin. Erschienen in der Mappe "Elf Holzschnitte 1912-1919", herausgegeben von I. B. Neumann, Berlin, 1921. [AR]
Die "Brücke": Expressionismus auf Papier – Passion eines deutschen Sammlers
Weitere Werke der Sammlung werden in unserem Evening Sale am Freitag, 6. Dezember 2024, sowie in unserem Modern Art Day Sale am Samstag, 7. Dezember 2024, angeboten.
• Erich Heckel porträtiert Asta Nielsen, dänische Schauspielerin und Star der Stummfilm-Ära.
• Gezielt nutzt er den Holzschnitt zur Stilisierung ihrer Person und zum expressiv-überzeichneten Ausdruck.
• Seit 50 Jahren in privatem Familienbesitz.
• Weitere Exemplare befinden sich in internationalen Museumssammlungen, wie u. a. im Museum of Modern Art, New York, oder im Museum Folkwang, Essen.
PROVENIENZ: Kunstkabinett Elfriede Wirnitzer, Baden-Baden.
Privatsammlung Hessen (1973 vom Vorgenannten erworben).
Seitdem in Familienbesitz.
LITERATUR: Renate Ebner, Andreas Gabelmann, Erich Heckel. Werkverzeichnis der Druckgraphik, Bd. 2: 1914-1968, München 2021, WVZ-Nr. 741 H B (von B) (m. Abb., anderes Exemplar).
Annemarie und Wolf-Dieter Dube, Erich Heckel. Das graphische Werk, Bd. 1: Holzschnitte, New York 1964, WVZ-Nr. 322 B (von B) (m. Abb., anderes Exemplar).
Die "Brücke": Expressionismus auf Papier – Passion eines deutschen Sammlers
Seine erste Begegnung mit expressionistischer Kunst ist dem Sammler aus Hessen noch heute gegenwärtig: Kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs fielen ihm bei einem Besuch im Frankfurter Kunstkabinett Gemälde von Karl Schmidt-Rottluff auf. Die Galerie bot als eine der ersten in Deutschland wieder die Gelegenheit, Arbeiten der von den Nationalsozialisten als "entartet" verfemten "Brücke"-Künstler zu sehen. Diesen Malern nach den dunklen Jahren der Nazi-Herrschaft ein Forum zu geben und sie der Öffentlichkeit neu vorzustellen, war eines der Hauptmotive, die Hanna Bekker vom Rath 1947 bewogen, das Kunstkabinett am Frankfurter Börsenplatz zu eröffnen. "Ich war hin und weg von diesen Arbeiten", beschreibt der Sammler, was er damals beim Anblick der Exponate empfunden hat. Er mochte den schroffen, holzschnittartigen Stil Schmidt-Rottluffs und entdeckte in der Folge auch die anderen Mitglieder der "Brücke" für sich, war begeistert von ihrer Art zu malen, die so gänzlich anders war als das, was in den Jahrzehnten zuvor als "schön" zu gelten hatte. Gemeinsam mit seiner Frau – der es vor allem die Werke von Otto Mueller und Emil Nolde angetan hatten – besuchte er viele weitere Ausstellungen im Frankfurter Kunstkabinett und später auch in anderen Galerien.
Und es blieb nicht beim Betrachten allein. 1962 ersteigerte das Ehepaar das erste expressionistische Werk bei einer Auktion in Stuttgart – bei Roman Norbert Ketterer, dem Onkel des heutigen Inhabers von Ketterer Kunst: Ernst Ludwig Kirchners Holzschnitt "Drei Akte im Walde" aus dem Jahr 1933 markierte den Auftakt einer umfangreichen Sammlung des Ehepaars mit Grafiken der "Brücke"-Künstler.
Ein spezielles System habe er nicht verfolgt, sagt der Sammler. Aber er habe versucht, nicht nur das zu erwerben, "was auch viele andere hatten". Sein besonderes Interesse weckten dabei vor allem jene Werke, die nur in kleiner Stückzahl vorhanden waren, etwas Außergewöhnliches hatten, einen zusätzlichen Farbauftrag etwa oder dem Künstler als Probedruck dienten. In erster Linie jedoch, sagt der Sammler, "habe ich nach Gefallen gekauft".
In guter Erhaltung. In den weißen Blatträndern mit vereinzelten kleinen braunen Fleckchen sowie kleinen Atelierspuren.
Nähere Informationen zum Zustand entnehmen Sie bitte der Großdarstellung / Abbildung Rückseite.