vor 1900 > 19.Jahrhundert Gustav Klimt - Biografie
Zwei Studien eines sitzenden Halbaktes nach links. 1881/82.
Bleistiftzeichnung mit schwarzer Kreide und Weißhöhung.
Unten rechts mit der handschriftlichen Nachlassbestätigung von Hermine Klimt. Auf dünnem bräunlichem Karton. 31,6 x 44 cm (12,4 x 17,3 in), Blattgröße.
[KA].
• Hervorragende Zeichnung aus Klimts früher Schaffensphase.
• Klimts Darstellungen weiblicher Akte gehören zu den bemerkenswertesten seines zeichnerischen Œuvres.
• Vergleichbare Werke befinden sich u. a. in bedeutenden musealen Sammlungen, darunter die Albertina Wien, das Kunsthaus Zürich, das Kunstmuseum Bern und die Staatlichen Kunstsammlungen, Dresden.
Die Arbeit wird in das Online-Werkverzeichnis der Zeichnungen Gustav Klimts, erarbeitet von Dr. Elisabeth Dutz, Albertina Wien, aufgenommen.
PROVENIENZ: Nachlass Gustav Klimt, Wien (1918).
Hermine Klimt, Wien (1918).
Phillips, London (11.7.1983, Los 20).
Galerie Welz, Salzburg.
Privatsammlung Rheinland-Pfalz.
Privatsammlung Hessen (seit 2013, Ketterer Kunst).
LITERATUR: Alice Strobl, Gustav Klimt, Die Zeichnungen Bd. IV (Nachtrag) 1878-1918, Salzburg 1989, WVZ-Nr. 3197 (m. Abb.).
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Ketterer Kunst, München, 406. Auktion, Moderne Kunst, 8.6.2013, Los 14 (m. Abb.).
In seinen Anfangs- und Studienjahren hat Gustav Klimt viel nach Modellen gezeichnet. Er folgte damit dem akademischen Lehrbetrieb, der in der Erlangung des handwerklichen Rüstzeugs die Grundlage jeglicher Kunstausübung auf dem Gebiet der bildenden Künste sah. Klimts Meisterschaft in der Erfassung des Stofflichen, das als besondere Leistung galt, kommt bereits in dieser Studie zum Ausdruck. Der zusätzliche Einsatz von schwarzer Kreide zu der Bleistiftzeichnung erlaubt ihm, die weiche Faltung des fallenden Stoffes besonders zu modellieren. Mittels einer leichten Weißhöhung wird ein zusätzlicher Effekt in der Stofflichkeit der Draperie erzeugt. Die Figur der Sitzenden, die Klimt hier nur mit einer dünnen Bleistiftlinie umreißt, nimmt die Zartlinigkeit der späteren Frauenakte Klimts vorweg. Gleichsam als Erinnerung wird die Büste des Frauenaktes nochmals daneben skizziert. Dieses Studienblatt ist ein Beleg für die frühe künstlerische Reife des jungen Klimt, aber auch für eine hohe Kunst des Zeichnens, die das zeichnerische Gesamtwerk des Künstlers nachhaltig prägt.
Guter Gesamteindruck. Im Passepartoutausschnitt leicht geblichen. Entlang der Blattecken mit minimalen Fehlstellen und Einrisschen. Am oberen rechten Blattrand sowie unten rechts winzige Papierverluste, fachmännisch restauriert.
Nähere Informationen zum Zustand entnehmen Sie bitte der Großdarstellung / Abbildung Rückseite.