Jörg Immendorff rechnet zu den wichtigsten gegenständlichen Künstlern im Deutschland der Nachkriegszeit. Er gilt als einer der Gründungsväter der Jungen Wilden und als Meister einer kritischen Figuration.
Der Maler, Grafiker und Bildhauer, der 2003 durch die Aufdeckung orgiastischer Nächte mit reichlich Kokain und jungen Prostituierten großes Aufsehen erregte, hatte sich durch seine realistisch-expressive, politisch engagierte Kunst schon in den 1970er Jahren einen klingenden Namen gemacht. Die Teilung Deutschlands war ein zentrales Thema seiner stark farbigen, großfigurigen Werke, exemplarisch in seinem bedeutenden Gemäldezyklus "Café Deutschland" (1977-1983). Wiederkehrendes Motiv Jörg Immendorffs ist auch der "Maleraffe" mit dem Pinsel, der die eigene künstlerische Identität ironisch und augenzwinkernd reflektiert. Im eher kleinfigurigen Spätwerk wandelte sich die Kunst von Jörg Immendorff ins Magisch-Surreale.
Unter den zahlreichen Ausstellungen des Werkes von Jörg Immendorff ist die international vielbeachtete Retrospektive in der Berliner Neuen Nationalgalerie (2005) besonders hervorzuheben.