Reinhold Nägele
Reinhold Nägele zählt zu den bekannten Vertretern der figurativen Malerei im 20. Jahrhundert. Im Frühwerk hatte Reinhold Nägele seine Motive in seiner schwäbischen Heimat - er war in Murrhardt geboren worden - gefunden, doch 1939 sahen sich der Künstler und seine Frau, eine jüdische Ärztin, zur Emigration gezwungen. Erst in den 1960er Jahren sollte Reinhold Nägele in die Heimat zurückkommen. In seinen Gemälden und Aquarellen fand Reinhold Nägele zu einem delikat verfeinerten Kolorismus, der Pinselstrich ist ebenso sicher wie locker auf die Leinwand gebracht, die Bildauffassung bezaubert in ihrer bisweilen naiven Anmutung. Auch die Druckgrafiken, zu denen unter anderem Radierungen gehören, bestechen durch ihr überaus feines Linienbild. Landschafts-, Stadt- und Straßenansichten sowie Porträts und Selbstbildnisse zählten, auch im amerikanischen Exil, zu den bevorzugten Sujets von Reinhold Nägele, der mit Recht als Chronist seiner Zeit bezeichnet werden kann. Werke von Reinhold Nägele, der überdies in der Hinterglasmalerei reüssierte, befinden sich in zahlreichen Sammlungen, unter anderem in der Städtischen Kunstsammlung Murrhardt.