Winfred Gaul, der Meister vieler Stile, ist als bedeutender Vertreter gleich mehrerer Epochen der abstrakten Nachkriegskunst international berühmt geworden.
In den 1950er Jahren rechnete Winfred Gaul, der in Stuttgart bei Willi Baumeister und Rolf Henninger studiert hatte, zu den Schlüsselfiguren des Informel; und schon um 1960 zählte er zu den ersten, die den Weg für Neues freimachten: Mit den reduzierten "Wischbildern" und "Weißen Bildern" entfernte sich Winfred Gaul vom Informel und gelangte bald zur streng geometrischen, an der Zeichenhaftigkeit urbaner Lebensrealität (Verkehrsschilder) orientierten Signalkunst. Das Interesse an der Farbe gewann dabei an Gewicht und führte schließlich zur Analytischen Malerei der 1970er Jahre. Im Spätwerk wird die Vielfalt des Lebenswerkes von Winfred Gaul in mehrteiligen Bildern zu neuem Leben erweckt.
Werke von Winfred Gaul befinden sich in renommierten Museen wie dem Musée d'Art Moderne de Céret, dem Museum Folkwang in Essen oder dem SMAK Gent. 2005 ehrte das Dortmunder Museum am Ostwall Winfred Gaul mit der Retrospektive "In Bildern denken".