Der Literaturnobelpreisträger Günter Grass, der nicht nur mit seiner "Blechtrommel" Welterfolge feierte, rechnet zu den größten Doppelbegabungen des 20. Jahrhunderts. Damit steht Günter Grass in einer langen Traditionslinie, die von Goethe über Clemens Brentano und Philipp Otto Runge hin zu Oskar Kokoschka, Alfred Kubin, Hermann Hesse und Friedrich Dürrenmatt führt.
Eine äußerst fruchtbare Wechselwirkung und oft direkte Bezüge zwischen bildender Kunst und Schriftstellerei prägen die stets realistischen Werke von Günter Grass, die sich Mensch, Tier und Landschaft widmen und stilistisch in die Nähe des Phantastischen Realismus eines Horst Janssen weisen. Günter Grass ist zwar als Schriftsteller Autodidakt, nicht aber als bildender Künstler: An eine Steinmetzlehre schloss er ein Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie an.
Die virtuosen Skulpturen, Zeichnungen, Algrafien, Lithografien und Aquarelle von Günter Grass wurden seit den 1950er Jahren in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland präsentiert und sind Teil bedeutender Sammlungen.