1900-1945 > Worpswede Otto Modersohn - Biografie
Abend am Moorkanal. 1939.
Öl auf Leinwand.
Rechts unten signiert und datiert (zum Teil wird hier eine darunterliegende Signatur des Künstlers sichtbar). Verso auf dem Keilrahmen von fremder Hand betitelt "Moorkanal". 64 x 47,2 cm (25,1 x 18,5 in).
Im Atelierbuch (Nr. 48) mit dem Hinweis des Künstlers "überm.". Modersohn scheint wahrscheinlich großflächige Partien des Bildes, womöglich auch die gesamte Bildfläche übermalt zu haben. Dafür spricht auch die zum Teil zweifach sichtbare Signatur. [CH].
• Atmosphärische, nuancierte und reife Landschaftsdarstellung aus dem Spätwerk des zu seiner Zeit wohl bedeutendsten deutschen Landschaftsmalers.
• Nach dem frühen Tod seiner Ehefrau Paula Modersohn-Becker siedelt der Künstler bereits im Sommer 1908 nach Fischerhude über.
• Hier wird seine Landschaftsmalerei insbesondere ab den 1920er Jahren lyrischer und expressiver und greift symbolistische und romantische Elemente auf.
• Bis zum 12. Januar 2025 zeigt das Otto-Modersohn-Museum, Fischerhude, anlässlich des 50. Jubiläums des Museums die Sonderausstellung "Otto Modersohn – Retrospektive. Sehen – Fühlen – Machen".
Wir danken Herrn Rainer Noeres, Otto Modersohn Museum, Fischerhude, für die freundliche wissenschaftliche Beratung.
PROVENIENZ: Privatsammlung Norddeutschland.
Privatsammlung Norddeutschland (2000 durch Erbschaft vom Vorgenannten erhalten).
"Sein vorwiegend an die norddeutsche Landschaft gebundenes Werk gehört zu den autonomen und wegbereitenden Leistungen einer modernen malerischen Naturauffassung."
Küster, Bernd, "Modersohn, Otto" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 598-599 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118582925.html#ndbcontent.
"Die Natur zeigt überall und in allem ein Wesen, eine Erscheinung, die mit Menschenwerk gar nichts zu tun hat. Dem muß der Maler Ausdruck geben. Das Bild muß ähnlich entstehen, wie die Natur selbst, möchte ich sagen. Man muß dem Zufall freien Lauf lassen, so kann etwas entstehen, was der Natur in etwa ebenbürtig, verwandt ist."
Otto Modersohn, Tagebuch, 2.2.1895, zit. nach: https://www.otto-modersohn-museum.de/info.
Atmosphärische Darstellung in guter Erhaltung. In den Randbereichen rahmungsbedingt zum Teil minimal berieben. Vereinzelte winzige punktuelle Anhaftungen.
Das Werk laut Atelierbuch des Künstlers übermalt, so auch die Signatur rechts unten, insbesondere unter UV-Licht sichtbar (die zum Teil gedoppelte Signatur jedoch auch bei normalen Tageslicht-Verhältnissen).
Der Zustandsbericht wurde bei Tageslicht und unter Zuhilfenahme einer UV-Lichtquelle nach bestem Wissen und Gewissen erstellt.
Nähere Informationen zum Zustand entnehmen Sie bitte der Großdarstellung / Abbildung Rückseite.