Kuhherde auf der Alp im Herbst. 1919.
Holzschnitt.
Verso mit dem Nachlassstempel des Kunstmuseums Basel (Lugt 1570 b) und der handschriftlichen Nummerierung "H 392". Verso von fremder Hand betitelt. Das einzige bekannte Exemplar dieses Druckzustands. Zusätzlich ist ein farbiges Exemplar dieses Holzschnitts in zwei Stöcken in Dunkelrot und Gelborange bekannt. Auf weichem Blotting-Papier. 33,5 x 40 cm (13,1 x 15,7 in). Papier: 38,2 x 48,7 cm (15 x 19,2 in).
[CH].

• Das einzige bekannte Exemplar des ersten Druckzustands (in Schwarz) und eines von insgesamt nur zwei Exemplaren dieses Holzschnitts.
• Nach Kirchners Umzug in die Nähe von Davos wird das Leben der Bauern eine bedeutende Inspirationsquelle für das Schaffen des Künstlers.
• Motivisch sind die behörnten Tiere in diesen Jahren für Kirchner von ebenso großer Bedeutung wie die Pferde bei Franz Marc: Kühe sind aus Kirchners Œuvre der Davoser Jahre ebenso wenig wegzudenken.
• Auch in zahlreichen Gemälden zeigt Kirchner das Leben und Arbeiten mit diesen Tieren, darunter "Kühe im Wald" (Pinakothek der Moderne, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München), "Kühe bei Sonnenuntergang" (Sammlung Batliner, Albertina Wien), und "Die weiße Kuh" (1920, Hamburger Kunsthalle).

PROVENIENZ: Nachlass des Künstlers (Davos 1938, Kunstmuseum Basel 1946).
Kirchner Erbengemeinschaft, Biberach (1954).
Sammlung Walter Köhler, München (seit 1954, Erbe nach Walter Kirchner (1882-1954), Bruder des Künstlers).
Seitdem in Familienbesitz.

LITERATUR: Günther Gercken, Ernst Ludwig Kirchner. Kritisches Werkverzeichnis der Druckgraphik, Bd. 4 (1917-1919), Bern 2015, S. 292, WVZ-Nr. 1089 1.
Annemarie u. Wolf-Dieter Dube, E. L. Kirchner. Das graphische Werk, München 1967, WVZ-Nr. H 395 a (m. Abb).
Gustav Schiefler, Die Graphik Ernst Ludwig Kirchners, Bd. 2 (1917-1927), Berlin-Charlottenburg 1931, WVZ-Nr. H 392.

Schöner Gesamteindruck. Das Blatt im Passepartout-Ausschnitt minimal gebräunt. In den Randbereichen leicht stockfleckig und etwas knittrig. In der unteren, in der rechten und in der oberen Blattkante rechts kleine Einrisse (jeweils ca. 1-1,5 cm). An der linken Blattkante oben eine punktuelle bräunliche Verfärbung.
Nähere Informationen zum Zustand entnehmen Sie bitte der Großdarstellung / Abbildung Rückseite.